Page 52 - Brenn_2015
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Gedichte 2015 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)
Weinachtsschtimmige
Weinachtsschtimmige kimmet bei mir huire nit asö recht au
olles endar wos sall, drweil worchrtat i drau
i hon schöen vil pröbierchrt, es ischt nit vil draus wöern
hon i eppan gor is Weinachtsgfil vrlöern
Di erchrtn Weinachtsschtandlen hobm breits augeton
dr Krischtbamen schteat, iberoll Weinachtsdeköration
do a Morkt, det oer, olles nit onderchrt wie sischt
es ischt iberoll deitlach, daß bold Weinachtn ischt
Di Leite schpringen umha wie olm mit an Gsicht aus Schtoen
aufanonder fier, gean iern Weg, koen Blick fier di oen
in Fernseahn zoegn se Bilder drvon, wies züegeat auf dr Walt
wie si Leite gegenseitig umbringen, Kinder schtarbm, es an Fridn falt
Es ischt ungleblach, wos es do olles geit:
Ellat, Nöet, Unfridn, Gewolt, grausome Ungerechtigkeit
drweil an flichtn mießn und leidn, olles vrlossn mießn, Hoemat, Haus
konferiern di oen, redn gscheide und richtn drbei nit vil aus
Di Adventzeit vrgeat ö gleich wie olle Jor
ö sischt is wie olm, gschnibm hots sögor
man konn zefridn sein, vil seins, wos i ibrhaupt nit bin
weil a Weinachtsschtimmige schtellet si bei mir huire oefoch nit in
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