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Gedichte 2016 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)
Mensch sein
Menschn seins, die unmenschlach tien
es sein ö Menschn, die si um iere Mitmenschn bemien
Menschn gean ondere Menschn gonz unterschidlach on
wos hobm Menschn nit Menschn schöen olles ongeton
Menschn fiern Kriege, bringen anonder um
Menschn halfn ö ondern und kimmern si drum
Menschn seins, die aus Eignnutz ibr Leichen gean
es sein ö Menschn, die ondern Menschnen zer Seiten schtean
Menschn sein grausom und schtechn anonder o
Menschn sein ö völler Liebe und gonz fier anonder do
Menschn kenntn sö güet sein, obr ö ibl und gemein
es ischt schier nit ze glöbm, wie Menschn öfte sein
Es geit an genüeg, die öpfern si fier ondere au
wie a Müetter auf iere Kinder schaugn se drau
obr genau asö geits an, die si gor nuicht schern
denens gleich ischt, wie ondere mit iern Löes ferchrtig wern
Leite geits vil, obr wos es vil ze weag geit
ischt vo Mensch ze Mensch echte Menschlachkeit
dr Mensch Göttes Ebmbild – wö ischt do dr Heilignschein
gor nit asö weag Leitnen fellts schware menschlach ze sein
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