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Gedichte Joseph Rossa
gedanken
grau stiehlt der tag sich durch den regen
und hüllt sich ein mit trübem licht
er schlurft in nassen, tiefen wegen
verbirgt in wolken sein gesicht
die blätter tränen auf den feuchten boden
und blüten nicken tief benässt
die menschen hüllen sich in loden
wenn sie der regen gehen lässt
ich sitze staunend vor dem fenster
und hüll mich mit gedanken ein
erträum mir tropfende gespenster
bin glücklich ein poet zu sein
die menschen die mich stets umgeben
sie jammern ob der vielen flut
gedankenvoll steh ich daneben
und träum von einem sonnenhut
derweilen tritt der tag ins helle
am himmel zeigt sich etwas blau
welch glück - weil ich auf alle fälle
nur auf das blau am himmel schau
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