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Gedichte Joseph Rossa
Der Geischt
Den Huaba hot des sehr getroffen
Er hot sei guade Frau valorn
Er hot se nacha fascht vaschloffen
Als er a Witiber is wordn
„Und schaug ja nit noch andern Frauen“
Hot sie am Sterbebett eahm gsogt
„Weil i werd immer auf di schauen
Sinscht werscht vo mia ols Geist geplogt“
Er hot nix ungfangt mit a andern
Vor Angscht nit, über manches Johr
De Furcht sie kannt ols Geist rumwandern
Er woaß ja wia sei Mizzi wor
Des Schicksal hot a Liacht onzundn
Es weckt sei gstorbne Männlichkeit
Er hot fürs Ehebett wem gfundn
A nuie hübsche Weiblichkeit
Ols er mit seiner neuen Lieben
Sich wieder ols ein Mann beweist
Hat gleich a Spuk sich rumgetrieben
Und es erschien sei Frau als Geist
Und sie hot gwißt wia oft und lange
Und aa des andre wos no war
Do wird eahm richtig Angst und bange
Und vo seinm Lustschrei aa sogar
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