Page 41 - Microsoft Word - Rossa 1
P. 41
Gedichte Joseph Rossa
Sie kimmt ols Geist, und immer schlimma
Denn Nacht für Nacht erschien sie ihm
Ja stundenlang war sie im Zimma
Schwebt rum ols wia a Ungetüm
Do frogt er ebban der des kennat
Er frogt an oltn weisen Mann
Ob er für des den Grund eahm nennat
Dass sie ols Geist olls wissen kann
Der weise Mann a wahrer Meister
Er lost eahm zua, lauscht wia gebannt
Er woaß Bescheid bei solche Geister
Eahm war der Spuk gar wohl bekannt
„Nimm dir die Hand voll kleiner Bohnen
Und zähle nicht wie viele Stuck
De Hand voll Bohnen werd se lohnen
Und warte bis der Geist na zruck“
Und wia da Geischt is wieda kemmen
Und schwirrt herum so dass eahm graust
Tuat er de Hand voll Bohnen nehmen
Und zoagt ihr na de gschlossne Faust
Er hot sie gfrogt, ganz unumwunden
Wiaviele Bohnen, wiavü Stück....
Darauf is na der Geist vaschwunden
Und kehrte niemals mehr zurück.
Worauf er sich erneut vermählte
Des von dem Geischt woaß er genau
Es kam ihm, als er Bohnen zählte
Er war der Geist, und nit sei Frau
Seite 41