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Gedichte Joseph Rossa



               Sie kimmt ols Geist, und immer schlimma
               Denn Nacht für Nacht erschien sie ihm

               Ja stundenlang war sie im Zimma

               Schwebt rum ols wia a Ungetüm


               Do frogt er ebban der des kennat
               Er frogt an oltn  weisen Mann

               Ob er für des den Grund eahm nennat

               Dass sie ols Geist olls wissen kann


               Der weise Mann a wahrer Meister
               Er lost eahm zua, lauscht wia gebannt

               Er woaß Bescheid bei solche Geister

               Eahm  war der Spuk gar wohl bekannt

               „Nimm dir die Hand voll kleiner Bohnen

               Und zähle nicht wie viele Stuck

               De Hand voll Bohnen werd se lohnen
               Und warte bis der Geist na zruck“

               Und wia da Geischt is wieda kemmen

               Und schwirrt herum  so dass eahm graust

               Tuat er de Hand voll Bohnen nehmen
               Und zoagt ihr na de gschlossne Faust

               Er hot sie gfrogt, ganz unumwunden

               Wiaviele Bohnen, wiavü Stück....
               Darauf is na der Geist vaschwunden

               Und kehrte niemals mehr zurück.

               Worauf er sich erneut vermählte

               Des von dem Geischt woaß er genau
               Es kam ihm, als er Bohnen zählte

               Er war der Geist, und nit sei Frau







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