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Gedichte Joseph Rossa
Angscht
I hun an Angscht ban Versalschreibm
wos soll i denn lei machn
i mecht nit olm beim gleichn bleibm
und bei de selben Sachn
Des Herz und Schmerz isch so vabraucht
und guat und tuat obzuzzlt
vü Wendungen san ausgehaucht
und zwengs dem Reim vawuzzelt
Dabei hun i zan Schreibn a Lust
mia fahlt lei des Gewisse
i hun aa zwengs dem „Lust und busst“
a diam Gewissnsbisse
Wenn i so schreib, so wia i red
kimmt mia ban dichtn s´Grausn
bei dem Vahau do konn men ned
im Dichtahimml hausn
I bleib a kloanes Dichtalein
wead um die Reime kämpfen
de Kritika solln gnädig sein
und mi nit zu sehr dämpfen
Mei Liachtblick in der Zweifelszeit
des sein meine Kollegen
de stehnan aa nit ollezeit
unta am Reimeregen
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