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Gedichte Joseph Rossa



               In da Untan Wies



               Es wor amol, isch nit long her

               a junga Primiziant
               dea geht im gonzn Dorf umher
               und mocht se so bekannt.



               De Bäuerinnen freut des sehr
               sie tischn eahm guad au

               und legn na no vo ungefähr
               an kloanen Gödschein drau


               Und z´lescht geaht er auf Untawies
               zwoa Schwestan hausn doscht

               ma sogt dass do nit reinlich is
               mitm Gschirr und mit da Koscht



               „A Schol Kaffee des gang na schun“...
               Voi Brinzn wor de Tass
               und wos sie iahm do nei getun

               wor aufgewarmt und rass


               Und obn auf, wos er gor nit mog

               wor vun da Müch de Haut
               „habts ös koan Seicha“ wor sei Frog
               voll Grausn hot er gschaut


               Do foscht de Lis mitm Finga nei

               schlenzt raus de Haut damit
               dabei schaugt sie unschuldig drei

               „Iatz guadn Appetit...“
















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