Page 104 - Brenn_2014
P. 104
Gedichte bis 2015 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)
Wenn di Zeit kimmet
Wenn di Zeit kimmet, und es duschter werchrt
wenn ö sövl ondrchrt wöern ischt wos amerchrt
wenn se an et umha hussn und man decht riewig bleibet
wenn dr Gscheftsrumml gor wundersome Blietn treibet
wenn man liebar drhoemat ischt wos auf olle Weite gean
wenn man onfenget nochzedenkn und konn decht vil nit vrschtean
wenn se in Heisern widr gschmachige Kekse bochn
wenn di Kinder gonz augereget gröeße Ögn mochn
wenn atie eppar ze epparn a güets Werchrtle mea set
wenn, wers hot, epparn, dens falt, apor Gröschn züehn let
wenn man si aweag mea wos sischt auf di ondern bsinnet
wenn atie eppar nit sö vil wie sischt et schpinnet
wenn man mit Züeversicht si eppas züe trauet
wenn man entteischet wöern ischt und decht nö vrtrauet
wenn man vil plern gemiescht hot und si olm nö gfrebm konn
wenn an olles fierschteat und man geats olm aufs Nuie on
wenn di Musig kitschig ausn Lautschprecharn kimmet
wenn se an et vrschprechn, wos hintn und vöer nit schtimmet
wenn Liechter und Schterne iberoll, ö wös nit passet, leichtn
wenn se an in Ibrmoße schenkn, vo den mr vil nit breichtn
wenn an et moen, um die Zeit breichats Schtecke Schnea
wenn se genüeg hattn und welln decht olm nö mea
wenn bei an Gschenk dr Werchrt giltet ödr glei a Gald
wenn man di Schulde bei ollan süechet, lei nie bei s(u)i salt
wenn asö a hoelache Schtimmige in dr Luft leit
oftr konn man si sicher sein: iez is se do, di Weinachtszeit
Seite 104