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Gedichte bis 2015 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)
Schternsingar
Di Schternsingar mochn in Darfe di Runde
in jeds Haus, wö man se inhn lot, bringen se di Kunde
wie se den Schtern gseahn hobm
und nen nochgongen sein mit iern Gobm
vo Göld, Weiröchm und Myrrhe, die se bringen
und vo den se drzeln und ö singen
Si leitn: „Grieß Gött, di Schternsingar sein do -
derfn mr ge enk ö kemen?“ Di moeschtn sogn: „Jo“
vil gfrebm si sögor, atoel worchrtn drau
drnoch sogn se iere Schprichlen au
si hobm se güet gelernt, bleibm lei saltn schteckn
si lossn in Röch augean und mochns güet schmeckn
Si sein scheane und firschtlach ongelet
sein tiens viere: ö oer, der in Schtern vöeron tret
Kinige ödr Magier seins sischt iere drei
si hobm iere Gschenke fiers Krischtkind drbei
frende schaugn se aus, oer ischt kölrobmschworchrz
sei Haut hot di Forbe vo zemittlat znochts
Kaschper hoeßn se, Melchiör und Balthasar
man tüet holt, wos wie wenn issall sicher war
eigntlach woeß man jo nit vil vo den Gschichtn
außer wos holt di Evangelischtn dribr berichtn
und in Kelnar Döm geits an Reliquienschrein
det selln gor apor Boer von en augehebt sein
Zelescht is, daß man a Schpende geit
fier di Schternsingar eppas Sießes ödr sischt a Kloenigkeit
a Segnswunsch schteat auf dr Tier und is Jor
daß dos Haus bschitzet ischt vöer Unglick und Gfor
noch an Donk und güetn Winschnen gean se drvon
und klöpfn bei dr negschtn Haustier widr on
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