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Gedichte 2019 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)
Töetntonz
Heit znochts hon i amol gemiescht auschtean
weil i hon gemiescht aufs Heisle gean
i hon bein Fenschter außn gschauget und bin drschröckn
divöern sich i ollerhond gschpassige Figurn höckn
Mit larn, töetn Ögnen schaugn se züe mr hea
i konns schier nit glöbm, wos i sich, es wern olm mea
apor schwebm, apor fliegn, apor höckn auf an Sorgdeckl drau
und wie auf a hoelachs Kommandö geats auf oemol rund und au
A größe Wölka hot si vöern silbrign Mone gschöbm
wos i iez ze seahn bekimm, ischt schier nit ze glöbm
wilde geats züe, si tonzn und hupfn, schpringen au und o
apor kenn i nö, amol dr holbe Freidhöf ischt do
Drunter sellane, die is Zeitlache schöne longe gsegnt hobm
ondere nö güet beinonder und erchrt vöer kurchrzn begrobm
es ischt a wilde Messe, mei lieber Büe
i glöbs schier nit, obr do divöern geats öerdelach züe
I schaug auf di Ur: glei werchrts Mitternocht
si winkn mr züe, oer gor in dr Etztolar Trocht
es schlet zwelfe, und mitn leschtn Schlog sein se olle dohin
i fircht mi nit, bin obr decht fröe, daß i widr alloenat bin
Wos do gscheahn ischt, vrschtea i olm nö nit gonz
fier mi is an echter, leibhoftiger Töetntonz
iez hein se wöll widr in iern Grebern dinidn
i bet fier se: Herrgött, gib nen di ewige Rüe und an selign Fridn
Olle heilign Zeitn fellts mr widr amol in
olm nö dribr fröe, daß i asö güet drvon kemen bin
und hie und do zweifl i sögor zimlach dron
und denk mr, daß is eppan wöll lei getrömet hon
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