Page 15 - Aufsatz
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Innsbruck als kulturelles Zentrum des Landes beherbergt großteils die
literarischen Gesellschaften (z. B. Turmbund), Vereine (z. B. Tiroler
Mundartkreis beim Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und
Osttirol), die fördernden Stellen, Verlage, die Bildungseinrichtungen und
veranstaltenden sowie unterstützenden Einrichtungen (Kulturabteilungen der
Stadt und des Landes, Landestheater, ORF-Landesstudio usw.).
Randtirol: In den verkehrsabgelegenen Seitentälern des Inntales am
Alpenhauptkamm (wie Ötztal, Pitztal, Passeiertal, nördliche Seitentäler des
Pustertales, Zillertal, weiters Wipptal, Stubaital, Pustertal, die Talschaften
Osttirols, Sarntal, Eisacktal, Ultental sowie die Hochplateaus am Schlern und
Reggelberg) konnten sich auf Grund der relativ langen Abgelegenheit und
Abgeschlossenheit ältere Formen halten (ältere Wörter und Sprachrätsel; ge-
statt g- beim Partizip II: gemochet – gmocht-gemacht; Kasusendung –e: in
Darfe – im Darf-im Dorf). In einigen grenznahen Regionen kam es zu
sprachlichen Einflüssen durch die Tiroler Dialekte (z. B. im Werdenfelser Land
um Garmisch-Partenkirchen sowie im südlichen bayerischen Inntal; in den an
Osttirol angrenzenden Gebieten Kärntens mit südbairischen Mundarten; im
schweizerischen Samnaun verflüchtigte die angestammte rätoromanische
Sprache weitgehend zugunsten eines Dialekts).
Unterland: In Teilen des Tiroler Unterlandes (östlich von Innsbruck), besonders
in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sowie im Achenseegebiet ist der Dialekt
durch mittelbairische Sprachmerkmale bestimmt (bis Jenbach-Schwaz-Ziller
jüngeres mittelbairisches Sprachgut, im Inntal bis Kufstein und im Brixental
ältere südbairische Sprachschicht). Es bestehen häufige lokale Besonderheiten,
wobei die Hochtäler Alpbach, Brandenberg und Wildschönau überkommene
Formen am reinsten zeigen. Bis Schwaz wird o als oa gesprochen (roat, groaß),
östlich davon ua (ruat, gruaß). Der Ziller bildet eine Dialektgrenze (an der
Zillermündung bei der Ruine Kropfsberg; früher war er Grenzfluss zwischen
Österreich und den bayrisch verwalteten Gerichtsbezirken Rattenberg, Kufstein
und Kitzbühel). Östlich des Ziller wechselt die Aussprache sch zu s (st nicht als
scht: z. B.: [du bist, hast], Übergänge sind beim Ort St. Gertraudi feststellbar;
weiters bestehen Übergangsmerkmale zum Mittelbairischen wie die Umformung
des l zu i (Salz: Soiz, alt: oid); weiche Aussprache des t (Wetter-Weda, Kittel-
Kidl); ein „ei“, eigentliches ein schwaches i am Ende vieler Wörter (Dianei,
Ringei); ä für e (phonetisch schwer wieder zu geben). Eine weitere
Sprachgrenze besteht bei Rattenberg, Wörgl und Kufstein: offenes è (z. B.
schèe für schön), im Brixental ä für e (Messer: Mässer, stechen: schtächn).
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