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Gedichte Anni Rabl
Weihnachtsputz
Stö des gonz Haus heit auf´n Kopf,
ram aus de Kastl jed´n Topf,
ram aus heit a an jed´n Kast´n,
ois weascht´s putzt, daleits koa rast´n.
Gwasch´n weand de Teppich und d´Stor,
des ganze Haus stinkt nach Danclor.
De Fenster södnd wieder blitz´n,
kim schea langsam go as schwitz´n.
Neamb derf mi bei da Arbeit stean,
i mecht beizeitn feschtig wea´n.
Um mi an Bog´n mocht heit a da Hund,
ea nimb reißaus, eam weascht des z´bunt.
I laf Stiag´n auf und a Stiang o,
und longsom weascht a d´Arbeit go,
auf´n Tisch hi kimb nu a Weihnachtsdeck,
und da letzte Schliff, a Weihnachtsgsteck.
Durch´s Haus ziacht etz a feiner Duft,
vo Bratäpfel und Weihrauchluft.
Und Weihnachtsmelodien erklingand,
dia mi zu der Erkenntnis bringand,
gschrub´ und gwasch´n und fü putzt,
hätt ois mitnonda nit fü g´nutzt,
wa ins des Beste nit beschieden,
bleibat aus - da Weihnachtsfried´n.
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