Page 15 - Bachler
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Gedichte Helene Bachler
Die Beichte
Die Thresi geht zur Osterbeicht
do weascht sie donn vielleicht
erlöst gonz g`schwind
vo so moncher Sünd.
Sie druckt umadum, woaß nit so recht
wos sie ois so beicht`n mecht.
Da Herr Pforrer merkt des glei
und hüfft ihr iatz dabei.
„Es weascht di scho nit glei da Toifi hoin!
Sog? Host amoi scho eppas g`stoihn?“
„Nett a kloa`s, kloa`s bissä, wenn i so denk,
owa wirklich gonz, gonz wenk!“
„Und wenn di eppa eppas frogg`
host eh oiwei die Wohrheit g`sogg`?“
„Nit oft, Herr Pforrer, hun i g`log`n,
vielleicht a tiam a kloa`s biss`l eppas vabog`n.
Iatz Thresi, sog ma hoit no g`schwind,
host am Ende gor scho a Kind?
Jo, Herr Pforrer, Kind hun i a scho oas,
owa nett a gonz, gonz a kloas!
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