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allen Verben, die eine Körperhaltung ausdrücken, mit sein: z. B. österreichisch: ich bin
gesessen, in Deutschland: ich habe gesessen).

In Bezug auf die Orthographie gibt es ebenfalls einige wenige Unterschiede.xvii Neben den
Sprachschichten bilden auch bestimmte sog. Ausdrucksformen von Sprache im Hinblick auf
die Varietäten des Deutschen berücksichtigungswürdige Besonderheiten.xviii Zu ihnen zählen
z. B. auf bestimmte Fachbereiche beschränkte Fachsprachen und für bestimmte
gesellschaftliche Gruppierungen geltende Sondersprachen, weiters sog. Stilschichten, durch
welche Wertungen erfolgen. Diesbezüglich werden verschiedene Kategorisierungen
getroffen: Als gehoben gelten Wörter, die bei feierlichen Anlässen Verwendung finden. Oft
handelt es sich dabei um veraltete Ausdrucksformen. Als derb empfunden werden dagegen
verletzende Ausdrucksweisen sowie eine dementsprechende Wortwahl. Eine nicht die volle
Negativität benennende Formulierung wird als beschönigend bezeichnet, ähnlich gibt es auf-
und abwertende, ironische, scherzhafte und saloppe Aussagen und stilistische Zuordnungen.

Die reale Sprachwirklichkeit zeigt sich insgesamt für das jeweilige konkrete Sprachverhalten
äußerst komplex und variabel. Durch Sprache wird neben der inhaltlichen Bedeutung
gleichzeitig immer auch ein bestimmtes soziales Wissen und machtabhängiges Regel- oder
Ordnungssystem (sog. Konnotation, eig. Mitbedeutung) zum Ausdruck gebracht.xix

Durch Sprache können Gefühle ausgedrückt werden, wird Macht ausgeübt und werden
soziale Beziehungen dargestellt. Sprache ist ein wichtiges Medium bei der Herstellung und
Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen und für den Umgang der Menschen miteinander.
Merkmale gesprochener wie geschriebener Sprache erweisen sich neben sprachlichen
Spezifizierungen (z. B. lokal-regionale Diversitäten: Dialekte; sprachliche Altersschichten:
historische Bezeichnungen, veraltete, nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke, veraltende, nur
noch von der älteren Generation gebrauchte Wörter und Wendungen, Neuschöpfungen)
somit als sowohl von individuellen Gegebenheiten (Idiolekte) wie auch von sozio-kulturellen
Bedingungen wie Alter und Geschlecht (Genderlekte: Männer-, Frauen-, Kinder,
Erwachsenen, Alterssprachen), Gruppe, Milieu und Gesellschaft (Soziolekte), Medium
(Mediolekte), Interaktionen und Situationen (Situolekte) und jeweiliger Funktion (Funktiolekte)
abhängig.

3.2 Verbreitung des Deutschen (Sprachraum)
Die deutsche Sprache gehört zur westgermanischen Gruppe des germanischen Zweigs der
indogermanischen Sprachfamilie. Das Wort „deutsch“ bzw. der Sprachname (Glottonym)
„Deutsch“ wird auf das germanische Wort thioda (Volk, Adjektiv thiodisk, diutschiu)
zurückgeführt, was so viel wie „zum Volk gehörig“ bedeutet und sich zu einer Bezeichnung
für die Sprache der germanischen Stämme Mitteleuropas entwickelte, im Unterschied zu den
Sprachen der angrenzenden nichtdeutschen Völker einschließlich der Römer (Quelle:
Notker: Gesta Karoli 1, 10, 24–25: „… qui Theutonica sive Teutisca lingua loquimur“ - „die wir
Teutonisch oder Deutsch reden“).xx Die plurizentrische deutsche Standardsprache weist
einen standardisierten Wortschatz mit Gültigkeit in den nationalen Voll- (in Deutschland, in
Österreich und in der Schweiz) und Teilzentren (in Belgien, Südtirol, Liechtenstein und
Luxemburg) des deutschsprachigen Raumes auf und wird als Gemeindeutsch (Dachsprache)
bezeichnet. Der deutsche Sprachraum ist staatsgrenzenüberschreitend und schließt
ebenfalls das Elsass, Lothringen und Nordschleswig mit ein. Der Grad an normativer
Selbstständigkeit ist in den sprachlichen Vollzentren verständlicherweise höher gegeben als
in den Teilzentren. Während in Deutschland, Österreich, Südtirol und dem
deutschsprachigen Teil Belgiens (Ostbelgien) die jeweiligen Varietäten des
Standarddeutschen alle typischen Funktionen einer Standardsprache erfüllen, beschränkt
sich beispielsweise die Verwendung der Schweizer Varietät des Standarddeutschen
hauptsächlich auf den Bereich der Schriftsprache, Umgangs- bzw. Verkehrssprache bilden

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