Page 19 - Brenn_2020
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Gedichte 2020 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)

Di Leite wern eltar

Di Leite wern eltar, hobm lengar ze lebm
wenn ses, wie ses hobm, güet ausdrhebm
si sein gsindar, schaugn bessar und jingar aus
hobm aweag auf dr Seiten und kemen eigntlach draus

Und sein se oftr in der Rente und Pension
hattn se freilach gern nö eppas drvon
si kemen flött dohea und sein güet in Schwung
mit sechzig und dribr – sechzig plus – ischt man heitzetoge nö jung

Es konn schöen sein, daß es atie oen do ödr det zwicket und drucket
daß man Pilverlen brauchet und Tablettn schlucket
obr olles in ollesn, gleich öb Monnaz ödr Frau
ischt an eltarer Mensch nö richtig und gonz güet drau

Dr Unterschid ze friar sein güete zehn Jor und mea
mit ochtzig kemen se heit wie dozemol mit sechzig dohea
und wenn eppar vierchrzig Jor und dribr georbatet hot
oftr konn man nen wöll züegschtean, daß mans drnoch lot

Iez auf oemol sellt drfier is Gald numma glongen
man sellt nö lengar orbatn, wenns gang, nö friar onfongen
jo Leite, soget, wos fellt enk grod nö drzüe in
wenns in Leitnen güet geat, dos hot decht an Sinn

Orbatn um ze lebm, nit lebm um ze orbatn
ö wenns apor gor nit asö ungern hattn
in Wirde olt wern kenntn, es scheane genüeg hobm und fein
wenns gang, mießats jedn Mensch vrgunnet und miglach sein

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