Page 47 - Brenn_2020
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Gedichte 2020 Hubert Brenn (Längenfeld im Ötztal)

Dr Mensch

Dr Mensch war a kulturschoffats Wesn
in vil Biechern hon i die Behauptige gelesn
obr olm mea zweifl i dron
ze vil is, ibr wos man vrzweiflen konn

Si fliegn an Mone und woeß Gött nö sischt wöhin
olm aufs Nuie fellt nen widr eppas in
olm widr kemen se auf eppas Nuies drau
si drfindn vil und gebm nit leicht au

Und decht schteats gor nit güet um di Walt
weils zomt den Risnföerchrtschritt ummedum falt
Kinder verhungern, Leite schtarbm aus Ellat und Nöet
Bedne, Luft und Wosser sein völl Gift und Töed

Di Bache trucknen aus, wos nö lebet, geat galign in
di Walder wern ogehölzet, di Umwalt ischt hin
is Mer ischt völl Plaschtik und Mull, oe Orchrt um di ondere schtirbet aus
is Klima ischt durchanonder, obr dr Mensch mochet si nö nit vil draus

Gonze Londschtriche gean unter, Gletschar und Eis schmilzn weck
amol fruchtbore Fleckn sein lei mea Sond und Dreck
di Medizin konn olm mea, wos lengscht nit ollan zegüete kimmet
dr Mensch ischt olm nö oer, der ze vil vrbrauchet und nimmet
(…..)
Kultur ischt fier olle, nit lei fier apor
die moen si hattn se gepochtet und geherat nen, e klor
Kultur ischt di gonz oegne Orchrt ze lebm
olm nö weitar nochn Schean und Nuien schtrebm

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