Page 22 - Dialekt
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Hochsprache durch Südtiroler Pädagog/innen im Unterricht kritisierte. Er ging sogar so weit,
von einem „hochsprachlichen Notstand der Südtiroler Schule“ zu sprechen, der bislang
seitens Lehrerschaft und Schulverwaltung mehr oder weniger übersehen und ignoriert
worden sei, und beantragte eine verpflichtende Fortbildung. Generationen von Schüler/innen
hätten keinen ausreichend qualifizierten hochsprachlichen Unterricht mehr erhalten, was
auch die Frage nach der diesbezüglichen Qualität der Lehrerbildung impliziere.xlvii
Genau in die andere Richtung zielte eine Entscheidung der bayerischen Schulbehörden: Der
bayerische Landtag hatte sich 1999 mit dem Fall des achtjährigen Florian zu befassen, dem
seine Lehrerin im Zeugnis attestiert hatte, er habe Probleme, sich verständlich zu machen,
da bei ihm zu Hause nur Dialekt gesprochen würde. Auf Anordnung des Kultusministeriums
in München war der letzte Halbsatz ersatzlos zu streichen, und der Vorsitzende der
Bayernpartei, Hubert Dorn, meinte dazu: „Es wird höchste Zeit, dass Bayern seine
Schulkinder vor wildgewordenen Einheitsdeutsch-Pädagogen schützt.“xlviii Wie würden sich
wohl die österreichischen bzw. die Tiroler Schulbehörden dazu stellen?

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