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Geschichten Joseph (Sepp) Rossa
Im Hochwoid drinn san de Restln vom erstn Schneefoi und dass des ned zu weiss
wead hot da Wind a poor Fichtnnodln drüber gwaht.
Staad is.---
Weiter untn in da Schonung drinn reißt da Plotzhirsch a Loch eine in de Stille
mit seinm teuflischn Röhrer, dass eahm da Atem ganz rauchig werd und de
kloan Bamal zun zittern ofanga. De Hiaschküah schaun auf, blinzln sich
gegenseitig zua, schütteln spöttisch de Köpf und äsen unbeeindruckt weiter. Wias
hoit de Weiberleut aa tean, wenn sich oana gor a so aufmandelt und doch zspat
kimmt weil scho a jüngara do war.
A dunkls Oachkatzl saust mit a Haslnuss zu der vastecktn Vorratskammer und a
Wiesl mit am weissn Brustfleg huscht über de kurzgfressna Wiesn, dass a
vaschlaffne Amsel daschreckt in de Höh´ flattat und laut ihrn Protest naus
schlogt über de Störung und ned vasteht wia mans um de Zeit so eilig habn ko.
Sogar de Ameisn habn jetzt a Geschwindigkeits -beschränkung eingfüaht und
renna nimma so aufgregt kreuz und quer.
De kloana Bachal pritschln nur mehr tropfenweis´ in ihre Bettal und de größern
Bäch san mit ihra Lautstärkn a zruckganga, dass sie gnuag Reserve habn für den
nahendn Winter um aa unter der Schneedeckn no murmeln und rauschn
z´könna. Der sumpfige Moorweiher is ganz dunkl wordn und kloan, wia a
schlaferigs Äugal und blinzelt nur mehr a poor Moi in de letztn, tiafn
Sonnastroihln bevor er sich des weiße Leintuach überziagt und an langa Schlaf
tuat. A Friedn und a Ruah is in da Natur. Für de Zeit habn d´Leut do herobn
no koan Zeitvertreib dafundn der an Lärm bringa tät. Gott sei Dank.
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