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Geschichten Joseph (Sepp) Rossa



               Die Tür der Jagdhütte aufzubrechen war nicht schwer. er müsste es dem
               Jagdpächter erklären und der würde sicher Verständnis haben. Im Kerzenschein

               bettete er die Frau auf die Liege. Sie hatte aufgehört zu jammern, aber jetzt

               begann sie zu frieren. Seine Bekleidung war feucht und durchgeschwitzt und das

               Ersatzhemd aus seinem Rucksack nützte nicht viel.


               Vor der Hütte fand er Brennholz und bald wärmte der Kanonenofen den kleinen

               Raum. Nun sollte er ins Tal um Hilfe. Der Neuschnee war auf 20 cm
               angewachsen und es war stockfinster.


               „Warten wir die Nacht ab“ sagte die Frau „die Schmerzen sind auszuhalten und

               wenn Ihnen was passiert, wer weiß bis dann Hilfe kommt!“


               Sie hatte recht und er hoffte, dass sie jemand suchen werde. Ihre Autos auf dem

               Parkplatz mussten auffallen.


               Der kleine Raum in der Jagdhütte war voller Rauch. Zwar knisterte es im

               Kanonenofen, aber der Mann hatte lange gebraucht bis es ihm gelang mit dem

               feuchten Holz ein Feuer zu entfachen. Die Frau lag auf der Bank, fror und
               stöhnte ab und zu vor Schmerz. Es war zwar ein Märztag dennoch kalt, überdies

               war der Schneefall heftiger geworden.


               „Wie fühlen Sie sich“? fragte der Mann und sie antwortete:


               „Es geht so.“


               Mit seinem Anorak und seinem Reservehemd hatte er sie bedeckt und ganz

               vorsichtig ihre Füße in seinen Rucksack gelegt, um sie zu wärmen.


               „Ich werde jetzt gehen“ sagte er und erschrocken fragte sie ihn:


               „Wohin?“


               „Hilfe holen“ antwortete er und schob noch ein paar Scheite in das Feuer. Er

               solle sie nicht allein lassen, bat die Frau, sie hätte Angst und der Fuß schmerze

               auch nicht mehr so stark, ob sie denn nicht warten könnten, bis Hilfe komme.




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